Ja, es war nicht mein Morgen heute, Montag halt. Der Wecker klingelte rechtzeitig oder eben auch recht zeitig: Die Nacht war mal wieder viel zu kurz.
Sei es drum, Kind, Du musst in die Schule, nach kurzem Krampf erledigt! Ihm ging es so, wie mir: Kann der Montag nicht später noch einmal wiederkommen? Nein, kann er nicht, warum eigentlich nicht?
Das Kind habe ich erfolgreich vor die Tür gesetzt, es folgt der nächste Kampf mit... Ja ich erkenne Dich nicht aber ich rasiere Dich Trotz dem, Sie kennen das.
Krempel zusammensammeln, immer die Uhr im Auge, der Zug Richtung Arbeit wartet ja nicht auf meiner einer, warum eigentlich nicht? An der Tür noch schnell geprüft ob alles dabei ist, Hmm, in der Bahn viel mir auf: Dein Telefon, wo ist Dein Telefon? Ich hätte den Schrank im Schlafzimmer mitnehmen sollen, dort lag es drauf, friedlich am Ladekabel.
Wieder zurück, dann ist der Zug womöglich weg. Den Stress wollte ich mir nicht antun, ergo: Ein Tag ohne das Teil. Ist schon komisch. Ich habe mich heute wirklich gefragt, wie wir denn früher überlebt haben, in der Zeit von Telefonzellen, Zeitungen? Was ist, wenn mit Junior was nicht stimmt? Wie haben Schulen früher die Eltern benachrichtigt? Wie haben wir früher mitbekommen, was so läuft, in der Welt, in der Stadt, bei den Freunden?
Ist schon komisch? Ja, das war es die ersten 45 Minuten, dann eher weniger. Klar, ich habe mehrmals bemerkt, dass die Tasche bzw. die Stelle auf dem Schreibtisch recht leer ist. Dass da was fehlt, war schon ungewohnt aber nicht wirklich schlimm. Dass der Schreibtisch nicht ständig vibrierte, fehlte nicht wirklich und den Streik der GDL - wusste ja schon vorher, was diese Woche noch ansteht, kam also nicht wirklich überraschend.
Das ist schon verrückt was so ein kleines Teil mit uns macht. Gefehlt hat es mir heute nicht wirklich, allerdings auch nur, weil ich wusste wo es liegt. Geht es mir besser, wenn ich es in meiner Tasche habe, wahrscheinlich schon. Könnte ich darauf verzichten? Ja und nein. Nehme ich es morgen wieder mit? Mit Sicherheit, einen Tag ohne mich muss dem Teil reichen. Außerdem, wer will schon, dass Google & Co. einen für einen Faulenzer halten, weil man sich den ganzen Tag nicht bewegt hat.
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