Auf den ersten Blick könnte man ja sagen: "Haben die ein Rad ab?" aber: Wer sich täglich als Pendler die Reise mit der Bahn antut, kann es ein Stück weit nachvollziehen.
Um es gleich klar zustellen, es ist natürlich nicht OK, Züge an der Weiterfahrt zu hindern, geschweige denn das Bahnpersonal zu bedrohen.
Der Vorfall zeigt einmal mehr, die Bahn pfeift auf dem letzten Loch, ist vollkommen marode, unterfinanziert, investiert völlig falsch, es funktionieren die einfachsten Dinge nicht mehr und die Fahrgäste haben so langsam die Faxen dicke.
Beispiel gefällig?
Auf der Fahrstrecke zwischen Krefeld und Neuss funktionieren die Bahnübergänge nicht. Das hat zur Folge, dass der Zug sich langsam nähert, der Zugführer aussteigt, den Übergang sichert, wieder einsteigt, dass dann drei Mal hintereinander.
Auf der Fahrstrecke zwischen Krefeld und Neuss funktionieren die Bahnübergänge nicht. Das hat zur Folge, dass der Zug sich langsam nähert, der Zugführer aussteigt, den Übergang sichert, wieder einsteigt, dass dann drei Mal hintereinander.
Kann man mal machen, ist auch witzig (beim ersten Mal). Das ganze geht aber schon seit sechs Jahren so, immer mal wieder im Sommer, im Winter, im Herbst, im Frühjahr, bei Regen, bei Schnee, bei Sonne und auch bei Mondschein, ein Mal in der Woche, mehrmals im Monat, mehrere Tage hintereinander oder auch nur an einem Tag. Züge fallen aus, weil die Verspätung zu groß wird, die Fahrgäste stehen dumm am Bahnsteig. Eine Alternative wird von der Bahn nicht angeboten - ist jetzt halt so.
Was funktioniert nicht? Schranke runter, Schranke hoch, die Steuerung dafür gibt es in jedem Shop für Modelleisenbahnen, die Bahn bekommt es nicht auf die Reihe - Unternehmen Zukunft(?!). Wir schreiben nicht zufällig das Jahr 2015? Früher gab es mal Schrankenwärter, die machten den Job rech zuverlässig mit der Kurbel. Vielleicht brauchen wir die im Jahr 2015 ja doch noch, Deutschland ist wohl doch noch ein Entwicklungsland.
Aber die Bahn wird ja kreativ, es gibt jetzt die "Verspätungsverkürzung". Das heißt nichts anderes als, Dein Zug fährt nicht weiter, Macht hier kehrt und fährt zurück. Wer weiter will: Pech gehabt, wer am Bahnsteig steht und wartet: eben so. In einer Stunde kommt ja wieder eine, vielleicht. Auf der Hauptstrecke dürfen Sie eventuell den nächsten ICE nutzen. Dort wo keiner fährt: Hmm, nun ja ...
Die Sprüche "Schuld dafür ist eine technische Störung am Zug.", "Schuld dafür ist eine technische Störung an der Strecke." "Wir bitten um Entschuldigung." kann schon lange keiner mehr hören. Die kommen ja auch so häufig, dass sie schon im Computersystem der Bahn hinterlegt sind - Knöpfchen drücken und alle haben Verständnis - Ähm nein.
Sehr schön dazu passt auch der manchmal sehr arrogante Umgang die anderen Anbieter betreffend, "Die Strecke wird leider nicht von uns betrieben, dazu können wir keine Auskunft geben." Hmm, auf welchem Netz fahren die denn? Die Strecken haben die meist nicht gekauft, die gehören noch immer DB Netz, die Streckenstörungen inbegriffen.
Leider trifft es aber immer die falschen und die Wut der Fahrgäste entlädt sich bei denen, die unterbezahlt am Bahnsteig stehen und nun wirklich nichts dafür können. Hut ab vor dem Personal vor Ort, dass sich Tag für Tag dem Fahrgast stellen darf und dies auch noch mir Fassung trägt. Was auch Alternativen nennt, die der Computer der Bahn nicht ausspuckt.
Was ich mir wünsche: Ein bisschen mehr Informationen über alternativen und diese rechtzeitig, ein wenig mehr Flexibilität (dann nimmt der Folgezug die Fahrgäste halt auf und stoppt ein Mal mehr oder es wird ein Pendelzug bereitgestellt ...) und dem Management der Bahn mal sechs Monate den Zwangsverzicht auf Dienstwagen, Flugreisen und Pendelverkehr mit dem eigenen Unternehmen, damit sie mal merken, was für einen Sauladen sie da steuern. Dem Eigentümer der Bahn (Staat - Verkehrsminister, Bundestag) übrigens auch.
Was ich mir wünsche: Ein bisschen mehr Informationen über alternativen und diese rechtzeitig, ein wenig mehr Flexibilität (dann nimmt der Folgezug die Fahrgäste halt auf und stoppt ein Mal mehr oder es wird ein Pendelzug bereitgestellt ...) und dem Management der Bahn mal sechs Monate den Zwangsverzicht auf Dienstwagen, Flugreisen und Pendelverkehr mit dem eigenen Unternehmen, damit sie mal merken, was für einen Sauladen sie da steuern. Dem Eigentümer der Bahn (Staat - Verkehrsminister, Bundestag) übrigens auch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen