Dienstag, 15. September 2015

Soll ja keiner sagen, ich ließe mir nichts einfallen...

... nicht das mir die Bahn den Weg auf Arbeit wegen der Streckensperrung Krefeld - Neuss nicht schon interessant genug gestalten würde. Verspätungen, ausfallende Züge, verpasste Anschlüsse - dies war mir heute alles nicht genug. Da geht noch mehr dachte ich mir.

Auf die letzte Minute den Bahnhof erreicht, um festzustellen, der Zug Richtung Düsseldorf hat 10 Minuten Verspätung, hm, ja - zieh doch noch eine Fahrkarte für Junior, hast ja Zeit und die braucht er eh, gesagt, getan - was ich dabei vergaß: 10 Minuten bei der Bahn sind nicht 10 Minuten auf der Uhr und so nahm alles seinen Lauf. Ich hörte den Zug einfahren, kämpfte mich auch dem Strom entgegen. Besagten Zug habe ich noch erreicht, auch den Türdücker - nutzte nur nichts, das Ding fuhr los, ohne mich. Also mit dem Zug am Bahnsteig gegenüber nach Duisburg und dann von dort nach Köln. Natürlich mit der üblichen Verspätung, die sich der RE1 in NRW so gönnt. Ich vermute mal, mit der ursprünglichen Verbindung wäre ich in Düsseldorf auch im RE1 gelandet, wegen besagter Verspätung und die wird ja bekanntlich selten weniger.

Kommt der Weg nach Hause, nach www.bahn.de - alles pünktlich, laur App auch, nach Durchsage am Bahnsteig: Zug fällt aus. OK, also wieder über Duisburg oder Düsseldorf, schauen wir mal, wie pünktlich der Zug ist. 
Hm, diesen Plan machte ich wohl ohne mich selbst. Sprint auf das andere Gleis, Zug fährt ein, ich springe rein - ähm, ja: Es war der Zug aus Krefeld auf der Fahrt nach Münster über Wuppertal. Ich suchte den Zug Richtung Emmerich über Düsseldorf. Nun, wer reist kommt rum und ich war noch nie in Solingen Hbf, ich war auch noch nie in Gruiten geschweige denn ich wäre dort schon mal umgestiegen. 

Warum soll man von A nach B, wenn es auch über C; D; F, geht


Ich war dann nur 30 Minuten später zu Hause und habe die BR 440 kennen gelernt - die ist nicht nur von außen hässlich.

Hässliche Züge sind auch im dunklen nicht schöner ... @ Düsseldorf Hauptbahnhof 

Mittwoch, 9. September 2015

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben

Zumindest wenn er die Deutsche Bahn dazu nutzt

Es gibt so Tage, da weiß man schon beim Aufstehen, das nimmt kein gutes Ende. Heute war für mich einer dieser Tage, Freitag der 13. an einem Mittwoch den 9. - Ich möchte hiermit feststellen: Für mich sind alle Freitag der 13. für dieses und nächstes Jahr mit dem heutigen Tag abgearbeitet!

Frühschicht, 04:20 Uhr klingelt der Wecker, soweit, so gut. Mit dem Aufstehen Fertigmachen, pünktlich zum Bahnhof fahren hat alles soweit geklappt. OK, ich hatte vergessen für Junior eine Fahrkarte zu ziehen aber dass kann ich auf dem Weg nach Hause ja immer noch erledigen. Den Zug um 05:20 Uhr Richtung Düsseldorf habe ich pünktlich erreicht, der war auch ausnahmsweise mal rechtzeitig in Düsseldorf. Hut ab an die NordWestBahn und den RE10. Dank denen erwischte ich sogar den RE5 in Richtung Koblenz und war viel zu früh mit viel zu wenig Schlaf im Zug in Köln. Die Horrortour mit der S6 blieb mir aber erspart. Fahren Sie mal mit der S6 von Düsseldorf nach Köln, bei dem Trip wird man blöde.

Auf Arbeit der übliche Streß, schließlich ist man Kummer gewöhnt. Schnell noch einen Blick auf den Weg nach hause. Oh, das verheißt nichts gutes. Personen im Gleis in Köln Ehrenfeld. Das heißt: Alles von Köln Richtung Düsseldorf +50 Minuten, OK, was sagt der RE7? Pünktlich in Köln Hbf und eigentlich auch pünktlich in Neuss. Dann mit dem Schienenersatzverkehr nach Krefeld, das sollte passen. FALSCH!
Ich hätte die S6 nehmen sollen, hätte. Bis Köln Messe Deutz verlief alles normal. Ankunft des RE7 dort mit fünf Minuten Verspätung, OK, auf dem Kilometer in Richtung Hauptbahnhof, zusätzlich fünf Minuten Verspätung, hrmpf, aber dann.

Köln hat wohl einen Fahrdienstleiter der sich denkt, wenn Verspätung dann haben alle Verspätung, wenn Streckensperrung, dann haben alle Streckensperrung. Das Prinzip der Gleichberechtigung, wurde von ihm umgesetzt in seiner reinsten Form.

Vor dem RE7 stand der RE8 Richtung Mönchengladbach, der wegen der Streckensperrung (wir erinnern uns: Personen im Gleis) ja nicht fahren konnte. Nun, der RE7 hätte den in Köln Messe/Deutz locker überholen können, mit der Information: "Fahrgäste mit dem Ziel Mönchengladbach nehmen bitte den RE7 bis Neuss und steigen dort um." - Ähm, nein!
Man hätte den RE8 in Köln auch enden lassen oder "vorübergehend" im Depot parken können mit der Information: "Fahrgäste mit dem Ziel Mönchengladbach nehmen bitte den RE7 bis Neuss und steigen dort um." - Ähm, nein! 
Er entschied sich beide Züge im gleichen Gleis für eine Stunde stehen zu lassen bis der nächste RE7 (planmäßig eine Stunde später) beide mit reichlich Verspätung im Gepäck überholen durfte. Man merke, beide Züge RE7 und RE8 endeten auf einmal (eine Stunde später) in Köln: Tolle Wurst!

So kam ich dann zumindest nach Neuss wo man wohl vergessen hat, dem Fahrer des Schienenersatzverkehrs zu sagen, dass dieser doch bitte auf den RE7 warten soll. Warum auch? Hätte in Neuss ja jemand vor die Tür gehen müssen. Ich nahm dann den nächsten Bus des Schienenersatzverkehrs, der übrigens auch nicht auf den folgenden verspäteten RE7 wartete. Dessen Fahrgästen erging es in Neuss denn ebenso, wie mir - 50 Minuten warten oder Taxi für 35 €. Die Bahn fördert die Konjunktur.    

OK, für Personen im Gleis kann die Bahn erst mal nichts. Es ist auch Richtig, dass sie mit einer Streckensperrung reagiert bevor aus Personen im Gleis ein Notarzteinsatz am Gleis wird. Aber nicht betroffene Strecken gleich deppenhaft mit zu Sperren und den eigenen Schienenersatzverkehr so zu organisieren? Liebe Bahn, das ginge bestimmt auch anders, wenn man es denn wollte.

Nun mein Weg nach Hause dauerte dann vier Stunden statt 70 Minuten und hunderten Fahrgästen ging es nicht anders, vielen Dank auch den Personen im Gleis und dem Organisationstalent der Bahn!

Dienstag, 1. September 2015

Willkommen im Schienenersatzverkehr, oder so

wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben ...

Zumindest, wenn er es mit der Bahn tut. 

OK, ich wusste ja auf der Strecke zwischen Köln und Krefeld werden in Neuss die Gleise erneuert. Die letzten Tage bedeutete das: Richtung Köln läuft alles wie immer, die Gegenrichtung gibt es in Neuss einen kleinen Umweg, so 5 Minuten, nicht mehr.

Der Weg normal, Dauer ca. 60 Minuten/Strecke, 1x Umsteigen

Ja, nach dem Wochenende kommt der Montag zum Glück schaute ich noch mal in den Fahrplan - nur so nach Verspätungen, mein Zug: verschwunden. Der Zug eine Stunde später, auch verschwunden, hm - Vollsperrung zwischen Krefeld und Neuss - nicht mal eingleisiger Verkehr - Sch...!

Empfehlung der Bahn, fahre über Duisburg, Düsseldorf nach Köln. Ja klar, die Strecke von Krefeld nach Düsseldorf direkt ist ja auch gesperrt., sprich: Ich war heute in Gegenden, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat, dachte ich zumindest auf dem Weg zur Arbeit. 

Heute: Erst nach Norden, dann nach Süden, hin 1x Umsteigen, zurück 2x Umsteigen und über Stock und Stein, pro Strecke 30 Minuten mehr - DAS HEISST ABER NICHT MEHR SCHLAF, Schnief!

Den Rückweg bestritt ich dann mit dem Schienenersatzverkehr, Empfehlung der Bahn: Fahre auch diese Strecke über Düsseldorf aber Achtung(!), Du bekommst Deinen Anschluss dort nicht mehr. Schienenersatzverkehr, auch ein schönes Wagnis. Ungesichert im Bus durch Baustellen, auf der Autobahn, fahren über Strecken, die ich mit dem Auto nie fahren würde, na ja. Ich fahre ja eben nicht mit dem Auto, weil ich die Autobahn meiden will, Stau garantiert. 
Den Schienenersatzverkehr morgens zu nutzen dürfte wohl der Kündigung gleich kommen, die Strecke ist gespickt von Baustellen und die Autobahn ist tagsüber der Graus.

Der ganze Schwachsinn geht jetzt noch drei Wochen. Ich bin gespannt.