Zumindest wenn er die Deutsche Bahn dazu nutzt
Es gibt so Tage, da weiß man schon beim Aufstehen, das nimmt kein gutes Ende. Heute war für mich einer dieser Tage, Freitag der 13. an einem Mittwoch den 9. - Ich möchte hiermit feststellen: Für mich sind alle Freitag der 13. für dieses und nächstes Jahr mit dem heutigen Tag abgearbeitet!
Frühschicht, 04:20 Uhr klingelt der Wecker, soweit, so gut. Mit dem Aufstehen Fertigmachen, pünktlich zum Bahnhof fahren hat alles soweit geklappt. OK, ich hatte vergessen für Junior eine Fahrkarte zu ziehen aber dass kann ich auf dem Weg nach Hause ja immer noch erledigen. Den Zug um 05:20 Uhr Richtung Düsseldorf habe ich pünktlich erreicht, der war auch ausnahmsweise mal rechtzeitig in Düsseldorf. Hut ab an die NordWestBahn und den RE10. Dank denen erwischte ich sogar den RE5 in Richtung Koblenz und war viel zu früh mit viel zu wenig Schlaf im Zug in Köln. Die Horrortour mit der S6 blieb mir aber erspart. Fahren Sie mal mit der S6 von Düsseldorf nach Köln, bei dem Trip wird man blöde.
Auf Arbeit der übliche Streß, schließlich ist man Kummer gewöhnt. Schnell noch einen Blick auf den Weg nach hause. Oh, das verheißt nichts gutes. Personen im Gleis in Köln Ehrenfeld. Das heißt: Alles von Köln Richtung Düsseldorf +50 Minuten, OK, was sagt der RE7? Pünktlich in Köln Hbf und eigentlich auch pünktlich in Neuss. Dann mit dem Schienenersatzverkehr nach Krefeld, das sollte passen. FALSCH!
Ich hätte die S6 nehmen sollen, hätte. Bis Köln Messe Deutz verlief alles normal. Ankunft des RE7 dort mit fünf Minuten Verspätung, OK, auf dem Kilometer in Richtung Hauptbahnhof, zusätzlich fünf Minuten Verspätung, hrmpf, aber dann.
Köln hat wohl einen Fahrdienstleiter der sich denkt, wenn Verspätung dann haben alle Verspätung, wenn Streckensperrung, dann haben alle Streckensperrung. Das Prinzip der Gleichberechtigung, wurde von ihm umgesetzt in seiner reinsten Form.
Vor dem RE7 stand der RE8 Richtung Mönchengladbach, der wegen der Streckensperrung (wir erinnern uns: Personen im Gleis) ja nicht fahren konnte. Nun, der RE7 hätte den in Köln Messe/Deutz locker überholen können, mit der Information: "Fahrgäste mit dem Ziel Mönchengladbach nehmen bitte den RE7 bis Neuss und steigen dort um." - Ähm, nein!
Man hätte den RE8 in Köln auch enden lassen oder "vorübergehend" im Depot parken können mit der Information: "Fahrgäste mit dem Ziel Mönchengladbach nehmen bitte den RE7 bis Neuss und steigen dort um." - Ähm, nein!
Er entschied sich beide Züge im gleichen Gleis für eine Stunde stehen zu lassen bis der nächste RE7 (planmäßig eine Stunde später) beide mit reichlich Verspätung im Gepäck überholen durfte. Man merke, beide Züge RE7 und RE8 endeten auf einmal (eine Stunde später) in Köln: Tolle Wurst!
So kam ich dann zumindest nach Neuss wo man wohl vergessen hat, dem Fahrer des Schienenersatzverkehrs zu sagen, dass dieser doch bitte auf den RE7 warten soll. Warum auch? Hätte in Neuss ja jemand vor die Tür gehen müssen. Ich nahm dann den nächsten Bus des Schienenersatzverkehrs, der übrigens auch nicht auf den folgenden verspäteten RE7 wartete. Dessen Fahrgästen erging es in Neuss denn ebenso, wie mir - 50 Minuten warten oder Taxi für 35 €. Die Bahn fördert die Konjunktur.
OK, für Personen im Gleis kann die Bahn erst mal nichts. Es ist auch Richtig, dass sie mit einer Streckensperrung reagiert bevor aus Personen im Gleis ein Notarzteinsatz am Gleis wird. Aber nicht betroffene Strecken gleich deppenhaft mit zu Sperren und den eigenen Schienenersatzverkehr so zu organisieren? Liebe Bahn, das ginge bestimmt auch anders, wenn man es denn wollte.
Nun mein Weg nach Hause dauerte dann vier Stunden statt 70 Minuten und hunderten Fahrgästen ging es nicht anders, vielen Dank auch den Personen im Gleis und dem Organisationstalent der Bahn!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen