Dienstag, 10. November 2015

Wütende Regionalzug-Reisende stoppen ICE

Auf den ersten Blick könnte man ja sagen: "Haben die ein Rad ab?" aber: Wer sich täglich als Pendler die Reise mit der Bahn antut, kann es ein Stück weit nachvollziehen.


Um es gleich klar zustellen, es ist natürlich nicht OK, Züge an der Weiterfahrt zu hindern, geschweige denn das Bahnpersonal zu bedrohen.

Der Vorfall zeigt einmal mehr, die Bahn pfeift auf dem letzten Loch, ist vollkommen marode, unterfinanziert, investiert völlig falsch, es funktionieren die einfachsten Dinge nicht mehr und die Fahrgäste haben so langsam die Faxen dicke.

Beispiel gefällig?
Auf der Fahrstrecke zwischen Krefeld und Neuss funktionieren die Bahnübergänge nicht. Das hat zur Folge, dass der Zug sich langsam nähert, der Zugführer aussteigt, den Übergang sichert, wieder einsteigt, dass dann drei Mal hintereinander.
Kann man mal machen, ist auch witzig (beim ersten Mal). Das ganze geht aber schon seit sechs Jahren so, immer mal wieder im Sommer, im Winter, im Herbst, im Frühjahr, bei Regen, bei Schnee, bei Sonne und auch bei Mondschein, ein Mal in der Woche, mehrmals im Monat, mehrere Tage hintereinander oder auch nur an einem Tag. Züge fallen aus, weil die Verspätung zu groß wird, die Fahrgäste stehen dumm am Bahnsteig. Eine Alternative wird von der Bahn nicht angeboten - ist jetzt halt so.

Was funktioniert nicht? Schranke runter, Schranke hoch, die Steuerung dafür gibt es in jedem Shop für Modelleisenbahnen, die Bahn bekommt es nicht auf die Reihe - Unternehmen Zukunft(?!). Wir schreiben nicht zufällig das Jahr 2015? Früher gab es mal Schrankenwärter, die machten den Job rech zuverlässig mit der Kurbel. Vielleicht brauchen wir die im Jahr 2015 ja doch noch, Deutschland ist wohl doch noch ein Entwicklungsland.

Aber die Bahn wird ja kreativ, es gibt jetzt die "Verspätungsverkürzung". Das heißt nichts anderes als, Dein Zug fährt nicht weiter, Macht hier kehrt und fährt zurück. Wer weiter will: Pech gehabt, wer am Bahnsteig steht und wartet: eben so. In einer Stunde kommt ja wieder eine, vielleicht. Auf der Hauptstrecke dürfen Sie eventuell den nächsten ICE nutzen. Dort wo keiner fährt: Hmm, nun ja ...

Die Sprüche "Schuld dafür ist eine technische Störung am Zug.", "Schuld dafür ist eine technische Störung an der Strecke." "Wir bitten um Entschuldigung." kann schon lange keiner mehr hören. Die kommen ja auch so häufig, dass sie schon im Computersystem der Bahn hinterlegt sind - Knöpfchen drücken und alle haben Verständnis - Ähm nein.

Sehr schön dazu passt auch der manchmal sehr arrogante Umgang die anderen Anbieter betreffend, "Die Strecke wird leider nicht von uns betrieben, dazu können wir keine Auskunft geben." Hmm, auf welchem Netz fahren die denn? Die Strecken haben die meist nicht gekauft, die gehören noch immer DB Netz, die Streckenstörungen inbegriffen. 

Leider trifft es aber immer die falschen und die Wut der Fahrgäste entlädt sich bei denen, die unterbezahlt am Bahnsteig stehen und nun wirklich nichts dafür können. Hut ab vor dem Personal vor Ort, dass sich Tag für Tag dem Fahrgast stellen darf und dies auch noch mir Fassung trägt. Was auch Alternativen nennt, die der Computer der Bahn nicht ausspuckt.

Was ich mir wünsche: Ein bisschen mehr Informationen über alternativen und diese rechtzeitig, ein wenig mehr Flexibilität (dann nimmt der Folgezug die Fahrgäste halt auf und stoppt ein Mal mehr oder es wird ein Pendelzug bereitgestellt ...) und dem Management der Bahn mal sechs Monate den Zwangsverzicht auf Dienstwagen, Flugreisen und Pendelverkehr mit dem eigenen Unternehmen, damit sie mal merken, was für einen Sauladen sie da steuern. Dem Eigentümer der Bahn (Staat - Verkehrsminister, Bundestag) übrigens auch. 

Samstag, 3. Oktober 2015

Ich vor 26 Jahren

Hm, im Rückblick schon komisch. Vor 25 Jahren, damals ich wechselte von der POS auf die EOS. Für die, die es nicht kennen: POS - Polytechnische Oberschule (Klasse 1 - 10), EOS - erweiterte Oberschule (Klasse 11 und 12 - Abitur - und nein, man konnte kein Fach abwählen). Mit dem Sohn des Hausmeisters war ich damals befreundet. Im Frühjahr vor 25 Jahren schrieb noch ein Schüler an eine Tafel in der EOS: Die Mauer muss weg - so schnell, wie der von der Schule flog konnte man gar nicht schauen, was auch ihm geworden ist weiß ich nicht mehr.

An dem Tag las "Onkel" Erich damals fiel, war ich im Rahmen eines Theaterbesuches durch die Schule organisiert in Berlin. Vor der Vorstellung war noch Zeit und wir landeten in einer Bonzenkneipe in der Nähe der Friedrichstraße. Dort wurde uns dann durch SED-Leute verkündet, dass Onkel Erich durch den Egon abgelöst wurde. Die Theatervorstellung geriet natürlich zur Nebensache, war glaube ich nicht schlecht - genau weiß ich das heute nicht mehr. Vor der Vorstellung wurde erst mal ein Kommunikee über die politische Lage verlesen. Dass Erich Honecker von Egon Krenz abgelöst wurde wusste aber in dem Moment noch keiner der auf der Bühne stehenden außer uns. Ja das Handy gab es zu der Zeit noch nicht und an Twitter, Facebook & Co. war noch nicht zu denken. Als Informationsquelle bleiben nur Radio, hm schlecht im Theater, Fernseher - noch schlechter und die Zeitung - einen Tag später - also alles nur Gerüchte. Erst als ich wieder bei meinen Eltern eintraf erhielt ich die Bestätigung.

Das selbe passierte mir so ähnlich übrigens an dem Tag als die Mauer fiel. Allerdings kam die Pressekonferenz an dem Tag zu spät. Wir fuhren wieder zu einem Theaterbesuch nach Berlin, dieses Mal steckte uns niemand irgendwas. Demonstrationen aller Ortes waren zu dem Zeitpunkt schon normal. Auch die Verlesung von Kommunikees über die politische Lage. Nach der Vorstellung fuhren wir alle wieder nach Hause und mein Vater zerrte mich vor den Fernseher. 

"Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne kleine Wanze."

Meine Worte damals waren wohl: Du Arsch, Du weißt, wo ich gerade herkomme? - Ich gebe zu, nicht sehr höflich aber er hatte es verstanden und war wohl heil froh, nicht das Gesicht seines Sohnes auf der Mauer zu entdecken. Zu der Zeit wusste ja noch keiner, wie sich das die nächsten Tage entwickelt und ob wirklich alle die Füße still halten. Er kannte mich, den Abstecher nach "West Berlin" hätte ich mir sicher gegönnt.


Dienstag, 15. September 2015

Soll ja keiner sagen, ich ließe mir nichts einfallen...

... nicht das mir die Bahn den Weg auf Arbeit wegen der Streckensperrung Krefeld - Neuss nicht schon interessant genug gestalten würde. Verspätungen, ausfallende Züge, verpasste Anschlüsse - dies war mir heute alles nicht genug. Da geht noch mehr dachte ich mir.

Auf die letzte Minute den Bahnhof erreicht, um festzustellen, der Zug Richtung Düsseldorf hat 10 Minuten Verspätung, hm, ja - zieh doch noch eine Fahrkarte für Junior, hast ja Zeit und die braucht er eh, gesagt, getan - was ich dabei vergaß: 10 Minuten bei der Bahn sind nicht 10 Minuten auf der Uhr und so nahm alles seinen Lauf. Ich hörte den Zug einfahren, kämpfte mich auch dem Strom entgegen. Besagten Zug habe ich noch erreicht, auch den Türdücker - nutzte nur nichts, das Ding fuhr los, ohne mich. Also mit dem Zug am Bahnsteig gegenüber nach Duisburg und dann von dort nach Köln. Natürlich mit der üblichen Verspätung, die sich der RE1 in NRW so gönnt. Ich vermute mal, mit der ursprünglichen Verbindung wäre ich in Düsseldorf auch im RE1 gelandet, wegen besagter Verspätung und die wird ja bekanntlich selten weniger.

Kommt der Weg nach Hause, nach www.bahn.de - alles pünktlich, laur App auch, nach Durchsage am Bahnsteig: Zug fällt aus. OK, also wieder über Duisburg oder Düsseldorf, schauen wir mal, wie pünktlich der Zug ist. 
Hm, diesen Plan machte ich wohl ohne mich selbst. Sprint auf das andere Gleis, Zug fährt ein, ich springe rein - ähm, ja: Es war der Zug aus Krefeld auf der Fahrt nach Münster über Wuppertal. Ich suchte den Zug Richtung Emmerich über Düsseldorf. Nun, wer reist kommt rum und ich war noch nie in Solingen Hbf, ich war auch noch nie in Gruiten geschweige denn ich wäre dort schon mal umgestiegen. 

Warum soll man von A nach B, wenn es auch über C; D; F, geht


Ich war dann nur 30 Minuten später zu Hause und habe die BR 440 kennen gelernt - die ist nicht nur von außen hässlich.

Hässliche Züge sind auch im dunklen nicht schöner ... @ Düsseldorf Hauptbahnhof 

Mittwoch, 9. September 2015

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben

Zumindest wenn er die Deutsche Bahn dazu nutzt

Es gibt so Tage, da weiß man schon beim Aufstehen, das nimmt kein gutes Ende. Heute war für mich einer dieser Tage, Freitag der 13. an einem Mittwoch den 9. - Ich möchte hiermit feststellen: Für mich sind alle Freitag der 13. für dieses und nächstes Jahr mit dem heutigen Tag abgearbeitet!

Frühschicht, 04:20 Uhr klingelt der Wecker, soweit, so gut. Mit dem Aufstehen Fertigmachen, pünktlich zum Bahnhof fahren hat alles soweit geklappt. OK, ich hatte vergessen für Junior eine Fahrkarte zu ziehen aber dass kann ich auf dem Weg nach Hause ja immer noch erledigen. Den Zug um 05:20 Uhr Richtung Düsseldorf habe ich pünktlich erreicht, der war auch ausnahmsweise mal rechtzeitig in Düsseldorf. Hut ab an die NordWestBahn und den RE10. Dank denen erwischte ich sogar den RE5 in Richtung Koblenz und war viel zu früh mit viel zu wenig Schlaf im Zug in Köln. Die Horrortour mit der S6 blieb mir aber erspart. Fahren Sie mal mit der S6 von Düsseldorf nach Köln, bei dem Trip wird man blöde.

Auf Arbeit der übliche Streß, schließlich ist man Kummer gewöhnt. Schnell noch einen Blick auf den Weg nach hause. Oh, das verheißt nichts gutes. Personen im Gleis in Köln Ehrenfeld. Das heißt: Alles von Köln Richtung Düsseldorf +50 Minuten, OK, was sagt der RE7? Pünktlich in Köln Hbf und eigentlich auch pünktlich in Neuss. Dann mit dem Schienenersatzverkehr nach Krefeld, das sollte passen. FALSCH!
Ich hätte die S6 nehmen sollen, hätte. Bis Köln Messe Deutz verlief alles normal. Ankunft des RE7 dort mit fünf Minuten Verspätung, OK, auf dem Kilometer in Richtung Hauptbahnhof, zusätzlich fünf Minuten Verspätung, hrmpf, aber dann.

Köln hat wohl einen Fahrdienstleiter der sich denkt, wenn Verspätung dann haben alle Verspätung, wenn Streckensperrung, dann haben alle Streckensperrung. Das Prinzip der Gleichberechtigung, wurde von ihm umgesetzt in seiner reinsten Form.

Vor dem RE7 stand der RE8 Richtung Mönchengladbach, der wegen der Streckensperrung (wir erinnern uns: Personen im Gleis) ja nicht fahren konnte. Nun, der RE7 hätte den in Köln Messe/Deutz locker überholen können, mit der Information: "Fahrgäste mit dem Ziel Mönchengladbach nehmen bitte den RE7 bis Neuss und steigen dort um." - Ähm, nein!
Man hätte den RE8 in Köln auch enden lassen oder "vorübergehend" im Depot parken können mit der Information: "Fahrgäste mit dem Ziel Mönchengladbach nehmen bitte den RE7 bis Neuss und steigen dort um." - Ähm, nein! 
Er entschied sich beide Züge im gleichen Gleis für eine Stunde stehen zu lassen bis der nächste RE7 (planmäßig eine Stunde später) beide mit reichlich Verspätung im Gepäck überholen durfte. Man merke, beide Züge RE7 und RE8 endeten auf einmal (eine Stunde später) in Köln: Tolle Wurst!

So kam ich dann zumindest nach Neuss wo man wohl vergessen hat, dem Fahrer des Schienenersatzverkehrs zu sagen, dass dieser doch bitte auf den RE7 warten soll. Warum auch? Hätte in Neuss ja jemand vor die Tür gehen müssen. Ich nahm dann den nächsten Bus des Schienenersatzverkehrs, der übrigens auch nicht auf den folgenden verspäteten RE7 wartete. Dessen Fahrgästen erging es in Neuss denn ebenso, wie mir - 50 Minuten warten oder Taxi für 35 €. Die Bahn fördert die Konjunktur.    

OK, für Personen im Gleis kann die Bahn erst mal nichts. Es ist auch Richtig, dass sie mit einer Streckensperrung reagiert bevor aus Personen im Gleis ein Notarzteinsatz am Gleis wird. Aber nicht betroffene Strecken gleich deppenhaft mit zu Sperren und den eigenen Schienenersatzverkehr so zu organisieren? Liebe Bahn, das ginge bestimmt auch anders, wenn man es denn wollte.

Nun mein Weg nach Hause dauerte dann vier Stunden statt 70 Minuten und hunderten Fahrgästen ging es nicht anders, vielen Dank auch den Personen im Gleis und dem Organisationstalent der Bahn!

Dienstag, 1. September 2015

Willkommen im Schienenersatzverkehr, oder so

wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben ...

Zumindest, wenn er es mit der Bahn tut. 

OK, ich wusste ja auf der Strecke zwischen Köln und Krefeld werden in Neuss die Gleise erneuert. Die letzten Tage bedeutete das: Richtung Köln läuft alles wie immer, die Gegenrichtung gibt es in Neuss einen kleinen Umweg, so 5 Minuten, nicht mehr.

Der Weg normal, Dauer ca. 60 Minuten/Strecke, 1x Umsteigen

Ja, nach dem Wochenende kommt der Montag zum Glück schaute ich noch mal in den Fahrplan - nur so nach Verspätungen, mein Zug: verschwunden. Der Zug eine Stunde später, auch verschwunden, hm - Vollsperrung zwischen Krefeld und Neuss - nicht mal eingleisiger Verkehr - Sch...!

Empfehlung der Bahn, fahre über Duisburg, Düsseldorf nach Köln. Ja klar, die Strecke von Krefeld nach Düsseldorf direkt ist ja auch gesperrt., sprich: Ich war heute in Gegenden, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat, dachte ich zumindest auf dem Weg zur Arbeit. 

Heute: Erst nach Norden, dann nach Süden, hin 1x Umsteigen, zurück 2x Umsteigen und über Stock und Stein, pro Strecke 30 Minuten mehr - DAS HEISST ABER NICHT MEHR SCHLAF, Schnief!

Den Rückweg bestritt ich dann mit dem Schienenersatzverkehr, Empfehlung der Bahn: Fahre auch diese Strecke über Düsseldorf aber Achtung(!), Du bekommst Deinen Anschluss dort nicht mehr. Schienenersatzverkehr, auch ein schönes Wagnis. Ungesichert im Bus durch Baustellen, auf der Autobahn, fahren über Strecken, die ich mit dem Auto nie fahren würde, na ja. Ich fahre ja eben nicht mit dem Auto, weil ich die Autobahn meiden will, Stau garantiert. 
Den Schienenersatzverkehr morgens zu nutzen dürfte wohl der Kündigung gleich kommen, die Strecke ist gespickt von Baustellen und die Autobahn ist tagsüber der Graus.

Der ganze Schwachsinn geht jetzt noch drei Wochen. Ich bin gespannt.

Donnerstag, 23. Juli 2015

STAR WARS™ Identities im Odysseum Köln

Zur Zeit läuft im Odysseum in Köln gerade die Ausstellung STAR WARS™ Identities (Klicks Du hier ...), Junior und ich waren heute da. 

Ok, die Ausstellung ist nicht schlecht. interaktiv, mit Hintergrundgeschichten, tolle Exponate, gute Kostüme, alles in allem eine runde Geschichte. 



Allerdings hat die Interaktion ein paar Haken. Um die Texte zu den 10  interaktiven Terminals zu verstehen, muss man schon ein Gymnasiast sein. Ein Studium ist auch sehr hilfreich. Junior ist mit seinen frischen neun Jahren bei der ganzen Interaktion ziemlich schnell ausgestiegen, weil er den gesammelten Fremdwörtern in den Fragen schlicht nicht gewachsen war. Auch die Texte via Audiogiude mit Informationen zu den einzelnen Stationen trotzen vor wissenschaftlichen Begriffen, Somit stieg er beim Zuhören schnell aus und dementsprechend auch ich. Ein Hoch auf die ausgestellten Raumschiffe, ein Hoch auf die gezeigten Charaktere und die Filmausschnitte hauptsächlich aus den Teilen vier bis sechs. 







Aber wer weiß schon wie die Entwicklung von Personen mit annähernd gleichem Hintergrund (Anakin Skywalker/Luke Skywalker) und unterschiedlicher Entwicklung (negativ/positiv) wissenschaftlich heißt? Ja, es wird einem mitgeteilt (Antwort auf die Frage vergessen.). Wen interessiert das bei einer STAR WARS Ausstellung?

Und dann der Preis: Ich habe für uns zwei 41,90 € Eintritt bezahlt. So teuer war nicht mal der Eintritt für das MOMA in Berlin vor ein paar Jahren und da wurde an Aufwand mehr geboten. Der preisliche Exodus ist damit aber noch nicht am Ende. Es kommt ja noch der Merchandising-Shop und der setzt allem noch die Krone auf. Laserschwert ab 19,90 €, R2D2 Wecker, 10m hoch mit Mini-LCD-Anzeige: 34,90 €, R2D2 in Plüsch, gleiche Größe: 14,90 €, Poster ohne Rahmen, A3: 33,00 € (weil Sammelposter), die Kinder T-Shirts waren dazu vergleichsweise fast günstig.

Gerettet hat uns dann das, was das Odysseum noch so bietet, Wasserspielplatz In- und Outdoor.



Hm, im Odysseum, eigentlich dem "Maus-Museum" in Köln ist die Ausstellung völlig deplatziert. Die Antwort von Junior auf die Frage: "Wärst Du mit zu STAR WARS gegangen, wenn ich Dir den Wasserspielplatz vorher gezeigt hätte?" "Nein!" sagt so ziemlich alles.

Fazit: STAR WARS™ Identities zu klein, zu teuer, am falschen Ort und nur für Fans der Teile vier bis sechs geeignet. Zu denen gehöre ich auch aber ... das Merchandising, galaktisch.

Fazit Odysseum: Wer 24,00 € für Kind mit Begleitung hinblättern möchte, findet ein OkiDoki-Land mit pädagogischem Hintergrund, Wasserspielplatz, Kletterwand, eigentlich gut aber ...
Bringen Sie Wechselklamotten mit.

Montag, 18. Mai 2015

Mein Handy ist jetzt sauer auf mich

Ja, es war nicht mein Morgen heute, Montag halt. Der Wecker klingelte rechtzeitig oder eben auch recht zeitig: Die Nacht war mal wieder viel zu kurz.

Sei es drum, Kind, Du musst in die Schule, nach kurzem Krampf erledigt! Ihm ging es so, wie mir: Kann der Montag nicht später noch einmal wiederkommen? Nein, kann er nicht, warum eigentlich nicht?

Das Kind habe ich erfolgreich vor die Tür gesetzt, es folgt der nächste Kampf mit... Ja ich erkenne Dich nicht aber ich rasiere Dich Trotz dem, Sie kennen das.

Krempel zusammensammeln, immer die Uhr im Auge, der Zug Richtung Arbeit wartet ja nicht auf meiner einer, warum eigentlich nicht? An der Tür noch schnell geprüft ob alles dabei ist, Hmm, in der Bahn viel mir auf: Dein Telefon, wo ist Dein Telefon? Ich hätte den Schrank im Schlafzimmer mitnehmen sollen, dort lag es drauf, friedlich am Ladekabel.

Wieder zurück, dann ist der Zug womöglich weg. Den Stress wollte ich mir nicht antun, ergo: Ein Tag ohne das Teil. Ist schon komisch. Ich habe mich heute wirklich gefragt, wie wir denn früher überlebt haben, in der Zeit von Telefonzellen, Zeitungen? Was ist, wenn mit Junior was nicht stimmt? Wie haben Schulen früher die Eltern benachrichtigt? Wie haben wir früher mitbekommen, was so läuft, in der Welt, in der Stadt, bei den Freunden?

Ist schon komisch? Ja, das war es die ersten 45 Minuten, dann eher weniger. Klar, ich habe mehrmals bemerkt, dass die Tasche bzw. die Stelle auf dem Schreibtisch recht leer ist. Dass da was fehlt, war schon ungewohnt aber nicht wirklich schlimm. Dass der Schreibtisch nicht ständig vibrierte, fehlte nicht wirklich und den Streik der GDL - wusste ja schon vorher, was diese Woche noch ansteht, kam also nicht wirklich überraschend.

Das ist schon verrückt was so ein kleines Teil mit uns macht. Gefehlt hat es mir heute nicht wirklich, allerdings auch nur, weil ich wusste wo es liegt. Geht es mir besser, wenn ich es in meiner Tasche habe, wahrscheinlich schon. Könnte ich darauf verzichten? Ja und nein. Nehme ich es morgen wieder mit? Mit Sicherheit, einen Tag ohne mich muss dem Teil reichen. Außerdem, wer will schon, dass Google & Co. einen für einen Faulenzer halten, weil man sich den ganzen Tag nicht bewegt hat.